Die Altstadt von Stralsund gehört seit 2002 zum UNESCO-Welterbe und hat ca. 60'000 Einwohner. Sie ist die grösste Stadt in Vorpommern.
Man sollte mit wachen Augen durch die Stadt gehen und die Eindrücke und Geschichte Stralsunds auf sich wirken lassen. Neben der, noch zum Teil, vorhandenen Stadtmauer, fallen auch die zwei übrig gebliebenen Stadttore, Kniepertor und Kütertor, auf und sind sicherlich eine Besichtigung wert.
Ein besonderes Merkmal der Stadt ist der Hafen, welcher schon im Mittelalter große Bedeutung hat. Heute legen hier Fährschiffe ab und fahren Touristen zur Insel Hiddensee oder veranstalten Hafenrundfahrten. Sehenswert ist auch die Gorch Fock I, die im Hafen festgemacht ist.
Im Zentrum der Stadt steht das Rathaus - mit einer "Schaufassade"- denn das Rathaus dahinter ist deutlich kleiner. Ihr Ursprung geht bis in das 13. Jh. zurück und hier wurde früher nicht nur Recht gesprochen, es war auch eine Stätte für regen Handel. Über den großen Fenstern zur Marktfront prangen die Wappen der Hansestädte und weisen auf alte Seefahrerbeziehungen hin.
Neben dem Rathaus am Alten Markt steht die 700 Jahre alte St. Nikolaikirche. Sie ist die älteste der 3 großen Kirchen der Stadt und benannt nach Nikolaus von Myra, dem Schutzheiligen der Seefahrer. Sie zählt zu den schönsten Sakralbauten Europas. Die Jakobikirche auf der ehemaligen Trennlinie zwischen der Stralsunder Alt- und Neustadt errichtet, wurde die 1303 erstmals erwähnt. Beim Luftangriff am 6. Oktober 1944 wurde St. Jakobi schwer getroffen.
Dann die nicht weniger bekannte Kirche St. Marien und das ebenfalls im Stil der Backsteingotik gehaltene Katharinenkloster. Bis zur Reformation im 16. Jh. lebten hier Dominikaner Mönche. Heute ist der ehemalige Speisesaal ein Konzertsaal und Museum.
Ein besonderes Stück Geschichte finden die Besucher im Kulturhistorischen Museum - hier liegt der Schatz von Hiddensee. Ende des 19. Jh. wurde bei einer Sturmflut der Wikingerschmuck an Land gespült.
Wer einen imposanten Blick über die Stadt haben will, sollte die Turmstufen des 104 m hohe barocken Turmhelms der St. Marienkirche hinaufsteigen. Einst das höchste Gebäude der Welt, zeugt sie noch heute von dem Bürgerstolz vergangener Zeiten. Erwähnenswert vielleicht, dass von 1807-1810 das Gotteshaus den französischen Besatzungstruppen als Kaserne diente. Somit ging vieles der originalen Ausstattung verloren.
Die Altstadt ist wie eine Insel gelegen: vom Rest der Stadt durch Stadtteiche getrennt und bis ins 19. Jh. von einer Festungsmauer umgeben. Die Festung existiert heute nur noch an ein paar Stellen. Im Rest der Altstadt dominiert die Backsteingotik. Die Gassen sich schmal und urig die Fassaden prächtig, überall verzierte Giebel und Türmchen die Stadt und sind der Nachhall von Stralsunds Reichtum als eine der wichtigsten Hansestädte der Ostsee.